Bücherecke

Hier findet ihr einige Bücher die ich interessant finde, lesenswert und manche haben mich auf meinem Weg nachhaltig inspiriert. Das sind vor allem die Bücher von Julia Cameron, deren wertvolle Anregungen mich angeregt haben, Seminare zur Entfaltung des kreativen Selbst anzubieten.

Alberto Villoldo und Joachim Faulstich sind weitere Autoren, die ich euch wärmstens empfehlen kann wenn ihr euch für innere Heilprozesse interessiert.

Viel Spaß beim Stöbern!

Und in eigener Sache:https://verlag.koenigshausen-neumann.de/product/9783826019531-der-andere-anfang-in-der-geschichte-des-seins/  Wege zu einem anderen Denken bei Martin Heidegger und Rudolf Steiner

Michaela Fischer: Spirituelles Erwachen zwischen Frust und Flow

Michaela Fischer trifft mit ihrem Buch einen Nerv der Zeit. Heute sind spirituelle Ratgeber seit langem in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Waren es vor 40/50 Jahren noch wenige Autoren, die sich spirituellen Themen widmeten existiert heute eine Flut an Ratgebern, Richtungen, Schulen und an Lichtarbeit-Seminaren usw. und entsprechenden Menschen, die sich Rat holen. Mit der Flut der Angebote wuchs oft auch die Verunsicherung, welcher Weg denn nun der richtige sei. Es ging vor allem um Selbstentwicklung, Selbsterfahrung, darum, Erkenntnisse zu sammeln und sich durch vielfältige Übungen zu optimieren.

Michaela Fischer weist nun darauf hin, dass wir in einer Zeit des Wandels leben – was an sich keine neue Erkenntnis ist -, aber andere Erfordernisse mit sich bringt. Und so ist auch bei den Suchenden ein Wandel zu bemerken. Es geht inzwischen weniger um die reine Erkenntnis als vielmehr um die Umsetzung dieser im alltäglichen, praktischen Leben.

Die Autorin, die an vielen Stellen darauf hinweist, dass der Weg, über den ein Mensch zu spirituellen Erkenntnissen kommt, wesentlich weniger wichtig ist als dass es überhaupt zur Entwicklung der je eigenen Spiritualität kommt. Auch sie gibt vielfältige Ratschläge und Übungen, wie wir unsere geistigen Antennen schärfen und uns mit den möglichen Irrtümern unseres Selbstverständnisses auseinandersetzen können.

Irritieren können allerdings Aussagen wie die, dass wir alle Teile Gottes seien, es sei ein Spiel, das wir im Irdischen spielen. Und wir alle und das was geschieht sei Teil des Planes. Wozu dann Anleitungen zur Entwicklung unseres Selbstes?

Eingeleitet werden die Kapitel durch Weisheiten der Hathoren, die der Autorin als geistige Führer zur Seite stehen. Hathoren, so Michaela Fischer, sind Geistwesen, die früher auf Sirius gelebt haben und die ägyptische Kultur inspirierten. Inzwischen haben sie ihren Wohnort auf der Venus und impulsieren Menschen, die sich mit ihnen verbunden fühlen.

Unsere Zeit ist keine Zeit für Friede-Freude-Eierkuchen-Esoterik, in der die Differenzen und Unvereinbarkeiten zugedeckt werden durch Herzchen und rosa Wolken im Stil von „wir haben uns alle so lieb“. Diese birgt die Gefahr die Realität auszublenden und sich von den realen Nöten der Zeit abzuwenden. Spirituelle Sinnkrisen tauchen auf, wo Wunsch und Wirklichkeit aufeinanderprallen. Diese Krisen gilt es auszuhalten und zu warten, bis sich die nächste Tür öffnet. Das Warten sollte allerdings kein passives sein in der Hoffnung, dass etwas Neues von oben kommt, sondern in der Liebe im tätigen Dasein, geführt durch die Impulse des Herzens. Darauf weist die Autorin eindrücklich hin.

Interessant ist auch ihre Beobachtung der spirituellen Szene. Professionelle Heiler, Coaches und Seminarleiter haben längst nicht mehr den Zulauf wie vor Jahren, obwohl ein Bedürfnis vieler Menschen nach geistiger Erkenntnis besteht. Was tun also, wenn die Kunden ausbleiben? Ihr Rat: geht zu den orientierungslosen Jugendlichen, zu Menschen in Not und bringt euch dort ein mit eurem Wissen, aber im praktischen Leben.

Ein erfrischend direktes Buch ohne Schnörkel und Blümchen, geschrieben für die Zeit des Wandels.

Michaela Fischer: Spirituelles Erwachen zwischen Frust und Flow, Neue Erde, 144 Seiten, ISBN 978-3-89060-801-3, 14€

 

Vandana Shiva: Eine Erde für alle!

Einssein versus das 1%

Vandana Shiva hat ein Buch geschrieben, dessen Bedeutung nicht hoch genug zu bewerten ist. Die Autorin ist Umweltaktivistin, als Wissenschaftlerin international unterwegs für den Erhalt von Saatgut und Trägerin vieler internationaler Preise und Würdigungen wie z. B. den alternativen Nobelpreis.

Die Ergebnisse ihrer Studien, die sie uns hier vorlegt, sind mehr als erschreckend. 1% der Menschheit besitzt so viel wie der Rest der Menschheit und kontrolliert diesen durch Methoden und Machtpotentiale, die sich die breite Masse kaum vorstellen kann. Der Einfluss durch immense Geldmittel, ein Weltbild, das auf Profitmaximierung, Materialismus und dem Anspruch, die Menschheit zu einer „besseren“ Zukunft zu lenken lässt jeden Despoten der Geschichte als Waisenknaben dastehen.

Mit einer Fülle von Informationen über die Verflechtungen von Big Playern der Wirtschaft und Finanzwelt zeichnet sie die Landkarte einer wachsenden Weltherrschaft, die einer Science-fiction-story entsprungen sein könnte, – wenn sie nicht finstere Realität wäre.

Minutiös stellt Vandana Shiva dar, wie „Philantropen“ wie Bill Gates durch das Geschäftsmodell der Stiftung (MBGF) Gelder für Forschungen, für Firmen wie Monsanto & Co., für Bildungseinrichtungen und Staaten einsetzen und so nicht nur die „Spendengelder“ an der Steuer vorbei schleusen, sondern Volkswirtschaften lenken in eine Richtung, in der Bürger, Gesellschaften, ganze Staaten kontrolliert und dirigiert werden.

Zahlreiche Beispiele sprechen eine deutliche Sprache, etwa aus ihrer Heimat Indien, wo 2016 Bargeld für wertlos erklärt und Millionen Menschen in die Armut getrieben wurden. Saatgut, das Bauern seit Generationen pflegen und entwickeln sollte verboten werden und durch „patentiertes“ Saatgut ersetzt werden, was die Bauern in Armut trieb. Das genveränderte neue Saatgut ist einerseits ärmer an Nährstoffen und benötigt angepasste Pestizide und Kunstdünger, die die Bauern für teures Geld erwerben müssen.

Sie verweist auf zahlreiche extrem teure Lebensmittelexperimente, die wenig bis nichts zur Verbesserung der Versorgung der Menschen beitragen, viele aber das Gegenteil bewirken. So gibt es in Indien inzwischen Verbote für die Herstellung von gesunden, kalt gepressten Ölen, wie es Familienbetriebe seit Jahrhunderten herstellen – zugunsten von gepanschtem importierten und subventionierten Öl, das zum Teil gesundheitsschädlich ist. Dies nur als Beispiel, von denen Vendana Shiva viele aufführt.

Der rote Faden, der sich durch diese Entwicklung der Herrschaft des 1% über die 99% Restbevölkerung zieht ist die zentralistische Lenkung, die sich durch Wirtschaft, Bildungssysteme und der Prägung eines einheitlichen Weltbildes zu lasten kultureller Vielfalt.

Den Ausweg aus dieser zunehmenden Bedrohung der Demokratien und der Bürger sieht die Autorin in einem Ausbau lokaler Selbstbestimmung, die den jeweiligen Regionen und Bürgern Rechnung trägt. Sie führt diesen Weg aus der modernen Sklaverei/ des modernen Kolonialismus auf Einsichten Mahatma Gandhis zurück: Swaraj – Selbstbestimmung, Selbstverwaltung, Swadeshi – lebendige Wirtschaft, und Satyagraha – die Kraft der Wahrheit, echter Widerstand, echte Demokratie.

Ergänzt wird das Buch durch ein umfangreiches Quellenverzeichnis. – Ein Buch, das in jede Uni, zu jedem Studium von Wirtschaft und Ethik gehören sollte.

Vandana Shiva, Eine Erde für alle! Neue Erde, 185 Seiten, ISBN 978-3-89060-797–9, 18€

 

 

Jessica Goschala: Ach du Scheiße, ich bin glücklich

Wie du trotz Krise endlich deine Träume lebst

Jessica Goschala hat mit dem vorliegenden Buch etwas Besonderes geschaffen, ein Trainingsprogramm in Sachen Visualisierung des perfekten Lebens. Das Thema ist schon oft behandelt worden, aber wohl selten in so lebendiger und unkonventioneller Weise.

Gerade in Krisenzeiten, wenn man die Krise einfach nur hinter sich bringen möchte, ist nach Jessica Goschala die beste Zeit, das Leben gründlich unter die Lupe zu nehmen: was will ich wirklich? Was ist mir wichtig? Was sind meine größten Wünsche und Ziele und wie komme ich dahin, dass sie Wirklichkeit werden? Darum geht es in diesem Buch, um nichts weniger.

Nun geht es an die präzise Bestimmung, was die Leserin wirklich will. Nicht „ich möchte mehr Geld“ oder „ich möchte einen besseren Job“, – es kommt auf die genaue Vorstellung an. Mit Jessicas Beispiel: man muss einem Hund klar sagen, was er apportieren soll, sonst bringt er irgendwas oder gar nichts. Und so funktioniert auch das Universum.

Das Übungsprogramm gestaltet sich nun von Affirmationen über Meditationen und gefühlten Verankerungen in der Realität Ich muss in das Gefühl gehen, das ich bei der neuen Arbeit haben werde oder beim Blick auf den gewachsenen Kontostand oder in der perfekten Beziehung etc. Das Gewünschte soll schon jetzt als real gefühlt werden, damit die Umsetzung des Planes gelingen kann. Eine Exkursion in die Quantenphysik macht verständlich, warum die Dinge unserer Aufmerksamkeit, unserem Fokus folgen. Wichtig für das Schaffen der neuen Realität ist die Einsicht: dann ist man ein anderer Mensch, und die neue Persönlichkeit muss bereits eingeübt werden, bevor sich draußen die Realität ändert.

Ebenso wichtig ist der Hinweis der Autorin auf die möglichen Hindernisse und Blockaden, die im Wege stehen: Kindheitsprägungen, Konzepte, an die wir glauben, die aber nur eine Manifestation von vielen möglichen ist. Die müssen aufgelöst werden, bevor ein neues Konzept greifen kann.

Zu allen Stufen auf dem Weg zu einer neuen Realität, in der die Wünsche sich erfüllt haben, gibt es unterstützende Anleitungen, die per QR-Code runtergeladen werden können.

Das Buch ist mit leichter Hand geschrieben, salopp und unverblümt. Die Autorin tritt mit der Leserin ins Gespräch, unterstützend, Mut machend, fordernd. Sie erzählt von eigenen Erfahrungen, ihren Krisen und denen ihrer Klientinnen, und wie sie sie gemeistert haben. Diese Erfahrungsberichte sind wertvolle Ergänzungen, sie veranschaulichen, wie der Weg funktioniert und machen die Anleitungen sehr lebendig. Allerdings müssten die vielen englischsprachigen Einschübe nicht unbedingt sein.

Ein Buch, das anspornen kann doch endlich die Dinge anzugehen und das Universum den Rest machen zu lassen. Ich wünsche dem Buch den visualisierten Platz auf der Spiegel-Bestsellerliste!

Jessica Goschala: Ach du Scheiße, ich bin glücklich, Palomaa Publishing, 250 Seiten, ISBN 978-3-949598-9, 18 €

 

Doris Feil: Hochschwarzwald

Rezension „Hochschwarzwald“ von Doris Feil

Die Autorin steht bei ihrem nachgezeichneten Gesprächsweg von Paul Celan und Martin Heidegger im Jahr 1967 klar positioniert auf der Seite Celans. Was Martin Heidegger betrifft, so gibt es nur gewolltes Missverstehen, Unterstellungen und Umdeutungen bzw. Unterschlagungen von erhellenden Fakten.

Zum anderen ist sie mit ihrem philosophischen Hintergrund - trotz Hölderlinstudien – eher rational-entmystifizierend verortet.

Doris Feil stammt aus dem Schwarzwald. Es gibt im Schicksal ihrer Herkunftsfamilie Berührungen mit dem Schicksal Paul Celans: er stammt aus Rumänien wie ihre Großeltern auch; seine wurden während der NS-Zeit getötet, ihre vertrieben. Eine Sympathie für den Dichter liegt nahe.

Das Wenige, das über die Begegnung zwischen Paul Celan und Martin Heidegger bekannt ist, wird von Doris Feil ergänzt durch Vermutungen, die mit der Schwarzwaldlandschaft in Verbindung gebracht wird. Ein Beispiel: in Celans Bitte, die Moorlandschaft aufzusuchen vermutet sie einen versteckten Wink, Heidegger an die Toten im Moor zu erinnern. Die Moorsoldaten werden zitiert. Heideggers Hinweis auf die Heilkraft des Schwarzwaldes, seine Verbundenheit mit dieser Natur wird als mystischer Humbug abgetan. Unterschwellig schwingt auch ihr eigenes zwiespältiges Verhältnis zum Schwarzwald mit, den sie liebt aber auch zu fürchten scheint.

Sie vollzieht den Weg der beiden Männer nach, durch einen Familienausflug, bei dem Erinnerungen an die Kindheit mit Vermutungen über die denkwürdige Begegnung verbunden wird.

Ihr Hauptthema, Martin Heideggers Haltung in der NS-Zeit, ist geleitet von dem Wunsch ihn an den Pranger zu stellen, was darin gipfelt, von Celan als „das Opfer“ und Heidegger als „der Täter“ zu sprechen. Keine Frage, Heidegger hat im Nationalsoialismus zunächst einen politischen Aufbruch gesehen, anders interpretiert als dann in der Folge zu den grausamen Handlungen führte. Das war ganz sicher kein Ruhmesblatt, der Irrtum für uns Heutige kaum nachvollziehbar.

Was die Autorin jedoch unterschlägt: Heideggers Rektoratszeit an der Philosophischen Fakultät der Freiburger Universität dauerte von April 33 bis Februar 34, wobei er sich ab Dezember 33 bereits auf seine Hütte in Todtnauberg begeben hatte, um der drohenden Entwicklung zu entgehen. Heidegger trat zurück. Er hatte sich geweigert die von ihm eingesetzten Professoren durch andere, politisch gewünschte, zu ersetzen. Ebenso verbot er die Bücherverbrennung. Und hat die Autorin bei ihrer Unterstellung einer judenfeindlichen Haltung Heideggers vergessen, dass nicht nur seine Geliebte Hannah Arendt Jüdin war sondern Mitglieder der Weißen Rose aus München anreisten, um sich in seinen Vorlesungen moralische Unterstützung zu holen? Dass in Heideggers Veranstaltungen an der Uni regelmäßig von NS-Spitzeln saßen, da er ihnen zu suspekt war -insbesondere aufgrund seiner viel geschmähten Rektoratsrede?

Es stimmt, liest man die Rede mit heutigem Wissen, heutiger Sprachgewohnheit etc., so läuft es einem kalt den Rücken herunter. Wenn man sich aber genauer auf den Inhalt einlässt erkennt man eine – sicher naive – Haltung: den Führer/ die NS-Bewegung zu führen zu dem, was sie laut Heidegger eigentlich sein sollte. Diese Haltung Heideggers veranlasste nach dem Krieg seinen Kollegen Wolfgang Schadewaldt zu der Äußerung „Na, zurück aus Syrakus?“ Auch Aristoteles konnte seinem Schüler Alexander den Großen nicht von seinen Feldzügen abhalten. - Einer Schülerin, die seine Rektoratstätigkeit nicht verstehen konnte erklärte Heidegger bereits kurz nach seinem Rücktritt, es sei die größte Dummheit seines Lebens gewesen.

Was die Autorin – und viele andere – bewegt und Heidegger zum Vorwurf macht ist sein Schweigen zu den damaligen Vorgängen und das Ausbleiben des von Celan erhofften „ungesäumt kommenden Wortes“.

Heidegger hatte ihm bei diesem Besuch seine Schrift „Aus der Erfahrung des Denkens“ vermacht. Darin der Ausspruch: wer groß denkt muss groß irren.



Das Buch in schöner Aufmachung ist gut bebildert und durch stimmungsvolle Zeichnungen von Rüdiger Tillmann. Der Einband schlicht in mattem Grau gehalten erinnert verdächtig an die Heidegger-Ausgaben des Verlages Vittorio Klostermann...

Doris Feil: Hochschwarzwald, KJM Verlag, 141 Seiten, ISBN 978-3-96194-235-0, 22 €

Helena Cichy



Marko Pogačnik: Die Gaiakultur erschaffen

Das Visions- und Arbeitsbuch

Marko Pogačnik ist einer der bekanntesten Geomanten und blickt auf eine jahrzehntelange Erfahrung zurück. Die unterschiedlichen Energiefelder zu entdecken, sie zu deuten und auch zu heilen gehört zu seinem Wirkensspektrum.

In seinem Buch „Die Gaiakultur erschaffen“ geht er einen großen Schritt weiter. Als bewusster Mensch der Gegenwart sind ihm die Auswirkungen menschlichen Handelns, Fehlverhalten zum Schaden der Erde, bewusst. Klimawandel, Ausbeutung der Ressourcen etc. und wie viele andere sucht er nach Lösungen. Dabei wird ihm bewusst, dass die Erde selbst sich in einem (neu)Entstehungsprozess befindet.

Daher ist für ihn Heilung keine alleinige Sache der technischen Möglichkeiten, Handlungsänderungen der Menschen, sondern eine spirituelle Aufgabe. Gaia, die Erde, ist ein lebendiges und geistiges Wesen. Die Indianer sprechen von Mutter Erde, was nicht symbolisch gemeint ist.

Marko Pogačnik hat durch seine spirituelle Schulung Fähigkeiten entwickelt, erkennend in die Sphäre des nur geistig Wahrnehmbaren einzutreten, mit geistigen Kräften in Verbindung zu treten und zu kommunizieren. Aus diesen Erfahrungen und Erkenntnissen ist dieses Buch entstanden und er teilt dieses Wissen mit dem Leser. Dabei geht es ihm nicht nur darum, Wissen weiterzugeben sondern er gibt Anleitungen zu Übungen, die diese Wahrnehmungsfähigkeiten entwickeln helfen. Pogačnik ist wie schon Einstein klar: man kann nicht mit dem gleichen Denken, das Schäden hervorgerufen hat, Lösungen dazu finden. Daher muss ein anderes Denken entwickelt werden, das über das statische, materialistische Erkennen und Wahrnehmen hinausgeht. Aus seinen Forschungen und Schauungen zeichnet der Autor das Bild einer zweiten Gaia, eine sich entwickelnde Dimension, die das gewohnte Bild, die alten Vorstellungen von der Erde, ablösen wird. Ihm geht es um ein neues Verständnis der Erde und der Kulturen und die Schaffung von neuen, heilsamen gesellschaftlichen Strukturen.

Als Untermauerung bezieht sich Pogačnik auf die Apokalypse der Bibel, die er auf neue, zum Teil recht eigenwillige Weise umdeutet. Dabei sprechen seine Erkenntnisse und Zukunftsvisionen für sich. Sein Buch schließt mit dem „Manifest einer Gaiakultur“, das das zuvor Dargelegte prägnant zusammenfasst und das Not-Wendige aufzeigt.

Marko Pogačniks Werk und sein Wirken wurde von der UNESCO gewürdigt, die ihn zum Artist for Peace ernannte. Ein lesenswertes, bedenkenswertes Buch, das die Situation der Erde beleuchtet und anregen möchte, an diesem Wandlungsprozess teilzuhaben.

Marko Pogačnik, Die Gaiakultur erschaffen, Verlag Neue Erde, 270 Seiten, ISBN 978-3-89060–805-1, 20 €

 

Lucas Buchholz: Kogi

Wie ein Naturvolk unsere moderne Welt inspiriert

Mit „Kogi“ hat Lucas Buchholz ein Buch nicht über das Volk der Kogi geschrieben, sondern mit ihnen.

Kogi – das ist ein Stamm in der Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien. Diesem Stamm ist es gelungen, abseits der „Zivilisation“ noch nach den gleichen Gesetzen und Traditionen zu leben wie Jahrhunderte zuvor, in der präkolumbianischen Zeit.

Sie hatten den Autor eingeladen, mit ihren Ältesten, Weisen und Schamanen zu sprechen und ihre Botschaften der westlichen Zivilisation zu übermitteln. Sie leben zwar in ihrer eigenen Welt mit wenig Berührung mit der Zivilisation, der westlich geprägten Welt, aber sie nehmen deren Fehlentwicklungen wie Ausbeutung der Erde, Klimawandel, vor allem aber ein Denken, das sich in Äußerlichkeiten verliert, wahr.

Die Kogi nennen sich die „älteren Brüder“, im Gegensatz zu den Weißen, die sie „jüngere Brüder“ nennen. Ihre Botschaften sind Mahnungen an die jüngeren Brüder, die sich auf dem Weg verirrt haben.

Der Autor, der bei seinem Besuch an ihrem Leben und ihren Traditionen teilnehmen durfte, beschreibt sehr anschaulich und einfühlsam seine Erlebnisse und Erfahrung mit ihnen. Die Grundlage des Denkens der Kogi ist anders. Sie gehen von dem einen Gedanken aus, aus dem sich alles entwickelt hat was die Erde gestaltet hat. Wer aus diesem Denken der Entwicklung des Lebendigen herausfällt gerät in Konflikt zu dem, was gewollt ist, zu der Bestimmung des Menschen und der Erde. Den Kogi ist klar, dass die Aufgabe der westlichen Zivilisation die Erforschung der materiellen Welt ist, aber sie braucht auch die Erkenntnis des alten Wissens. Ihre Weisen, die Mamos, geben die Lehren und die mentalen Schulungen von Generation zu Generation weiter, die sie zu großen mentalen Leistungen befähigen, zum Beispiel in der Konzentration. Sie verstehen sich als Wächter der Erde, in ihrem Gebiet, ihrem Lebensraum.ihre Gesellschaftsstruktur ist durch das Wir, den Zusammenhalt der Menschen bestimmt, in dem jeder seinen Platz hat, seine Aufgaben.

Die gedankliche Vorbereitung bestimmt ihr Handeln in tieferer Weise als eine „Planung“. Erst wenn der gedankliche Prozess vollständig abgeschlossen ist haben sie die Erlaubnis zu handeln, ob es sich nun um einen Gang in den nächsten Ort handelt oder einen Hausbau.

Die Weisheit der Kogi kann eine Anregung auch für die westliche Welt darstellen. Dazu gründete Lucas Buchholz im Auftrag der Kogi eine Akademie, die in Seminaren, Vorträgen usw. das Wissen der Kogi weitergibt. Der Erlös dient dem Rückkauf von Land, um es den Kogi zurückzugeben und von ihnen beschützen zu lassen.

Das Buch ist angesichts unserer immer gefährdeteren Welt, der Ausbeutung und Zerstörung der Ere ein wesentlicher Beitrag für einen anderen Blick, einen Perspektivwechsel.

Lucas Buchholz, Kogi, Verlag Neue Erde, 272 Seiten, ISBN 978-3-89060–761–0, 22 €

 

Martina Leisten: UNDER PRESSURE

Innere Anspannung und selbst gemachten Stress reduzieren in 7 Schritten

Martina Leistens neues Buch nimmt den Druck, die Anspannung und selbst gemachten Stress unter die Lupe. Diese Zustände kennen wir wohl alle, die einen mehr, die anderen weniger.

Druck und Stress haben nur zum Teil mit den äußeren Gegebenheiten zu tun, wesentlich ist, wie wir auf die Anforderungen reagieren. Und damit hängt unsere Reaktion auf Stress sehr mit unserer Persönlichkeit zusammen. O.k., das ist nicht wirklich neu.

Die Autorin führt aber den Leser durch eine Fülle von Fragebögen dazu, sich selbst besser einzuordnen – nicht zu bewerten! -, sich selbst und dem mitgebrachte Paket an Erfahrungen, Erziehungs- und Reaktionsmustern auf die Schliche zu kommen.

Das Programm beginnt mit der Achtsamkeit: was ist tatsächlich da im Außen? Über das Verständnis, was in uns passiert, geht es zur Akzeptanz. Erst mal annehmen, was da ist. Nun geht es ums Loslassen: Ängste, Wut, antrainierte Verhaltensmuster, die uns nicht gut tun. Weiter geht es um die Transformation, neue Glaubenssätze dürfen geprägt werden. Denn wenn wir uns klar werden, dass Vieles, was wir für feststehend, „real“ halten nichts weiter ist als ein übernommenes Konzept. Es kann auch ganz anders gedacht werden. Auch Ziele sind nicht selten von außen gegeben. Eltern, Schule, Menschen in unserem Umfeld geben oft die Denkmuster vor. Aber sind es dann wirklich meine Ziele? Da hilft Martina Leisten uns auf die Sprünge, Denkmuster und Ziele zu hinterfragen.

Und um der oft aufkommenden Reaktion „wäre ja schön, kann ich aber nicht“ den Boden zu entziehen zeigt die Autorin im nächsten Kapitel unser Plus: wir haben schließlich Ressourcen, erkennen und nutzen wir sie!

Das Buch ist gut verständlich geschrieben, ein Arbeitsbuch, das herausfordert, den Prozess der Umwandlung zu vollziehen. Es wird wenig Theorie geboten, es geht ums Tun. Hilfreich ist am Ende des Buches die Beschreibung der Motivationstypen, in der sich jeder wiederfinden kann. Zu jeder Typenbeschreibung gibt es die Bedarfslage. Was braucht der Selbstdarsteller, der Erbsenzähler oder der Individualist usw., um ins Handeln zu kommen und sich wohl zu fühlen.

Ein sehr aktivierendes Buch von Martina Leisten, die in ihrem ersten Buch „voll verkackt“ ihre eigene Geschichte des Scheiterns erzählt und ihres Lerngewinns, den sie daraus zog. Diese eigenen Erfahrungen bilden auch eine Grundlage für das vorliegende Buch. Was etwas fehlt sind künstlerisch/ kreative Übungen, die aus dem Kopf ins Fühlen geführt hätten.

Martina Leisten lebt in Berlin, arbeitet als Motivationstrainerin / Jobcoach in eigener Praxis und in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur. Weitere Infos unter www.martinaleisten.com

Martina Leisten, UNDER PRESSURE, mvg Verlag, 255 Seiten, ISBN 978-3-7474-0356–3, 17,00€

 

Marie Kondo – Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert

Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert

Nachdem ich zum 2.Mal auf das Buch aufmerksam gemacht wurde habe ich es mir bestellt – und verschlungen. – Ich habe keine Probleme die Wohnung aufgeräumt zu halten, aber ich bin eine Sammlerin, die sich schwer von Dingen trennt. Marie Kondos Konmari-System, nur das zu behalten, was einen glücklich macht, war für mich der Schlüssel. Nicht was noch gut ist und was man einmal von xy geschenkt bekommen hat ist entscheidend, sondern, ob es mir heute noch etwas bedeutet. So lief das Ausmisten plötzlich wie von selbst. 20 Jahre nicht mehr getragene Pullover wanderten in die Kleidersammlung bzw. zum Second-hand-Laden.
Auch ihre Aufbewahrungstipps und Faltsysteme haben mich überzeugt.
Dabei ist ein überschaubarer Bestand von Dingen,die mir wirklich wichtig sind, nur ein Aspekt. Fast noch wichtiger ist die frei gesetzte Energie, die durch überlebte Dinge gebunden war. Es ist wirklich eine magische Reinigung!
Das Buch ist absolut empfehlenswert!

Marie Kondo, MAGIC CLEANING, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 223 Seiten, ISBN 978-3-499-62481–0, 10,00€

 

Martina Leisten: Voll verkackt!

 

wie ich auf ganzer Linie scheiterte und was ich daraus lernte

Das Buch von Martina Leisten fällt aus dem Rahmen: neben den vielen Erfolgsstories und -ratgebern hier nun ein Buch über das Scheitern.

Die Autorin schildert den Beginn und das Ende eines Startups, ihres Cafés Frollein Palisander – und den Weg dazwischen. Da ist die Euphorie des Anfangs, der Glaube daran, dass alles gut wird. Und der Start ist gar nicht mal schlecht. Neben tollen Ideen gibt es helfende Hände und ein Projekt, das wächst, – und sich zum Albtraum entwickelt. Da ist dieses Schwanken, die Hoffnung, es doch noch zu schaffen, die Zweifel, die Arbeit, die über den Kopf wächst ebenso wie die Schulden.

Martina Leisten schildert offen und ehrlich ihre seelische Achterbahnfahrt, ist dabei aber nie wehleidig, ergeht sich nicht in Schuldzuweisungen, sondern analysiert dabei sich selbst und ihren Weg.

Nach dem Aus der Cafés gibt es weitere Versuche, nach Insolvenz und mit einem Schuldenberg wieder auf die Füße zu kommen. Dabei werden auch die bürokratischen Hürden und Fallstricke einer Insolvenz beleuchtet. Diese Informationen sind sicher für manchen Gründungswilligen gut zu wissen.

Sie beschreibt ihre weiteren Neustartversuche, begleitet von seelischen Tiefs, Burnout und dem zähen Ringen um die eigene Identität. Das Buch ist nicht zuletzt eine Geschichte der Selbstfindung und des steinigen Weges, die eigenen Hindernisse zu erkennen, Identitäten zu suchen und wieder abzulegen. Bei der die Heldin mit Drachen kämpfte, Kämpfe verlor und sich Verletzungen zuzog. Aber zum Schluss ist die Siegestrophäe doch nah: zu entdecken, wer sie wirklich ist.

Die Geschichte ist leichter Hand geschrieben, locker, witzig und auch traurig zugleich. Wer wie ich selbst einige Erfahrung in Sachen Selbstständigkeit, Scheitern und wieder neu beginnen hat kann die Stationen gut nachvollziehen. Die Autorin beschreibt den Weg authentisch und der Leser darf sie ein Stück weit begleiten.

 

Martina Leisten, mvg Verlag, 240 Seiten, ISBN 978-3-7474-0111-8, 16,99€

 

 

 

 

Thomas Mayer: Corona-Impfungen aus spiritueller Sicht

 

Auswirkungen auf Seele und Geist und das nachtodliche Leben

Das vorliegende Buch ist ungewöhnlich und sticht aus der Liste der Texte und Bücher zum Thema Corona hervor. Der Autor nimmt die Auswirkungen der Impfungen – und der Krankheit selbst – aus spiritueller Sicht in den Blick.

Eine Untersuchung auf spiritueller Ebene bedarf anderer Werkzeuge und Forschungsmethoden als andere, die sich auf die materielle Ebene beziehen. Und auch diese sind unterschiedlich, dem Gegenstand der Untersuchung angemessen. Das Testverfahren z. B. eines Motors ist ein anderes als das eines, das ein Lebensmittelchemiker benutzt, um Inhaltsstoffe und möglich Auswirkungen eines Lebensmittels zu untersuchen. Chemische Analysen haben ein anderes Setting als medizinische Untersuchungen, Test von Pflanzen auf ihre Stoffe und Wirkweisen andere als die von Viren. Psychologische Untersuchungen kommen der Sache schon ein Stückchen näher. – Eigentlich simpel, selbstverständlich. Wieso ist man dann erstaunt, dass Untersuchungen auf spirituelle, feinstofflicher Ebene ebenfalls ihr gemäße Forschungsmethoden erfordern?

Hier kommen übersinnlich wahrnehmende Menschen zu Wort, die durch hellsichtige, hellfühlende Wahrnehmungen ihr Forschungsgebiet bearbeiten.

Wie die zuvor genannten Forschungsmethoden erlernt und erprobt werden müssen müssen es diese auch. Nur benutzt der geistig Forschende kein Mikroskop oder ein anderes äußeres Werkzeug sondern schult sich selbst zum Werkzeug. Diese Überlegungen vorweg.

Die Impfungen nach dem mRNA-Verfahren sind neu und können daher keine Langzeitstudien nachweisen, die ihre Unbedenklichkeit bescheinigen. Die Priorisierung dieser höchst experimentellen Mittel im Gegensatz zu lang erprobten, bewährten Verfahren wirft Fragen auf.

Vielseitige Datenanalysen, Studien – auch gerade solchen, von denen sonst offiziell nicht die Rede ist – zeigen beispielsweise die Zahl der Impftoten (Quelle: VAERS, US-Regierungssystem zur Meldung unerwünschter Impfreaktionen) 2020 einen sprunghaften Anstieg in der Grafik, die von 1990 an geführt wird, auf 12.000 Impftoten an. Die Impfungen bei der Schweinegrippe wurde bei 53 Toten eingestellt. Eine Insiderin, Datenanalystin im Gesundheitswesen, rechnet die Daten auf 45.000 Tote hoch., Stichtag 6.8.2021. (s. S. 27 ff.)

Von dieser einleitenden Aufklärung im äußeren Bereich folgt nun das eigentliche Anliegen. Dazu liegen Studien von geistig Forschenden mit Praxisbezug: Heiler, Masseure, Cranio-Sacral-Therapeuten, Psychotherapeuten, Heilpraktikern und anderen vor, die ihre Beobachtungen beschreiben. Sie sprechen von Verdichtungen, Verdunkelungen des Lebenskräfteleibes, Abschnürungen. Viele sprechen von einer klebrigen Substanz im Feinstofflichen, die den Energiefluss behindern. Wiederholt berichten Therapeuten, dass sie den Menschen nicht mehr wirklich erreichen, sie abgeblockt werden. Die Beschreibungen ringen um das richtige Wort, denn unsere Sprache ist auf das Beschreiben von Materiellem eher zugeschnitten als auf energetische Wahrnehmungen. Die Beschreibungen sind nicht eins zu eins gleich, aber sie deuten alle in eine gleiche Richtung. T. Mayer betont, dass in dieser Richtung weiter geforscht werden müsse. Natürlich können auch hier Irrtümer und Fehldeutungen vorliegen – genau wie in den wissenschaftlich anerkannten Verrfahren.

Für den in der geistig/spirituellen Forschung und ihrer Terminologie Unvertrauten wird es sicher nicht einfacher, wenn diese Beobachtungen nach ihrer geistigen Herkunft klassifiziert werden, wenn von soratischen oder asurischen Wesenheiten die Rede ist. Man sollte, bevor man das als unwissenschaftlich abtut sich aber erinnern: jedes Forschungsgebiet hat seine eigene Terminologie.

Die Deutungen der Forscher, und da kommen weitere als die zuvor genannten zu Wort, kommen zu ähnlichen Ergebnissen, die aber nicht völlig deckungsgleich sind, was auch der Forschung auf anderen, vertrauteren Gebieten entspricht.

Thomas Mayer gibt im weiteren einem wichtigen Aspekt Raum: wenn die Impfung und auch die Krankheit negative Folgen im Wesensgefüge des Menschen haben, sowohl auf Überlebende als auch Verstorbene, wie kann man helfen? Auch dazu gibt es Erfahrungsberichte über die Wirkungen etwa von Meditationen und Gebeten. Es werden auch schulmedizinische Mittel und Möglichkeiten der Ausleitung aufgeführt.

Wichtig ist Thomas Mayer den Zusammenhang aufzuzeigen von physischen und geistigen Auswirkungen, vor allem aber auch von bewussten oder unbewussten Absichten, die hinter der derzeitigen Gesundheits- und Impfpolitik stehen und deren Maßnahmen. Dazu der Psychologe Bodo Neumann, der die Methoden der Regierungen als „weiße Folter“ erkennt (ursprünglich von Militärpsychologen entwickelt). Danach gibt es 7 Methoden, Gehorsam zu programmieren:

 

  1. Isolation von Menschen
  2. Monopolisierung der Wahrnehmungen
  3. Erniedrigung und Entwürdigung
  4. Erschöpfung und Schwächung
  5. Androhen von negativen Folgen
  6. Gelegentliche Zugeständnisse und Lockerungen
  7. Omnipotenz demonstrieren (S. 315)

Thomas Mayer hat seinem mutigen und bedeutsamen Buch ein umfangreiches Quellenverzeichnis beigefügt das dem Leser hilft, sich eingehender zu informieren. Es ist sicher kein einfaches Buch und manches – spirituelle Begriffe und Zusammenhänge – sind für den damit Unvertrauten vielleicht etwas kurz geraten. Aber es ist ein Buch, das Antworten gibt auf Fragen, die sich sicher viele zum Thema Covid 19, sein Ursprung, Hintergründe und Zusammenhänge stellen.

Thomas Mayer, JENBACHMEDIA/Neue Erde GmbH, 356 Seiten, ISBN 978-3-89060-810-5, 28,80€

 

Rebecca Vogels: erzähl dein Leben neu

Wie Storytelling dir zeigt, wer du wirklich bist

Rebecca Vogels Buch zu lesen ist ein Glücksgriff. Für mich beinhaltete es zunächst eine Irritation. Als Biographiearbeiterin vermutete ich, es handele sich um einen Beitrag zur Biographiearbeit. Aber es geht um etwas anderes – und doch auch um die Arbeit an der eigenen Biographie.

R. Vogels zeigt auf, mit welchen Stories und Prägungen wir durchs Leben gehen. Und eröffnet uns, wie das Erzählen der eigenen Geschichte zum Beispiel in den USA, wo es sie als junge Frau hinzog, quasi zum Einmaleins gehört und von Kind auf geübt wird. Was bedeutet es, wenn von klein auf gelernt wird, die eigene Identität – Eltern, Geschwister, Haustiere etc. – zu beschreiben?

Wenn wir beginnen uns selbst bewusst unsere Geschichten zu erzählen wird uns deutlich, wer wir sind bzw. wie wir uns sehen. Wie wir diese Geschichten erzählen, unsere Erfolge, unsere Misserfolge, unsere Absichten und Wünsche, die hinter unseren Handlungen stehen – dazu gibt Rebecca Vogels Anleitung in ihrem Buch.

Diese Anleitungen wie überhaupt das ganze Buch sind mit leichter Hand geschrieben. Ihre eigenen Beispiele machen die Übungen anschaulich und vermitteln eher das Gefühl, mit der Autorin im Café um die Ecke zu plaudern als ein „Lehrbuch“ zu studieren. Doch hat diese Leichtigkeit ihre eigene Tiefe. Die Übungen führen letztlich zu der Frage: was ist deine Motivation hinter allem? Und das ist die Schlüsselfrage, die sich in jeder Lebenssituation – Beruf, Partnerschaft, Ortswechsel etc. stellen lässt.

In unserer schnelllebigen Zeit ist es eine wertvolle Hilfe inne zu halten, das Hamsterrad anzuhalten und sich zu fragen: was ist eigentlich meine Motivation und passen meine Handlungen dazu? Mit zahlreichen Übungen bietet die Autorin Hilfen, die eigenen Geschichten besser und prägnanter zu erzählen.

Rebecca Vogels ist selbstständige Beraterin mit einer beachtlichen berufliche Reise von Silicon Valley und Geschäftsriesen zu Firmen- und Einzelcoachings.

Knaur HC Verlag 2020, 272 Seiten, ISBN 978-3-426-21480 0, 14,99

 

Vivian Dittmar: echter Wohlstand

Warum sich die Investition in inneren Reichtum lohnt

Vivian Dittmar hat in ihrem Buch „echter Wohlstand“ eine Wegmarke geschrieben, die gerade jetzt so wichtig ist.

Viele Menschen in unseren westlichen reichen Ländern spüren ein wachsenes Unbehagen. Im Vergleich uu vielen anderen Ländern besitzen wir viel, haben einen hohen Lebensstandard und dennoch stößt man an allen Ecken auf beunruhigende Zeichen: zunehmende Depressionen und Existenzängste, Leistungsdruck usw.

So wendet sich Vivian Dittmar zunächst der Frage zu, was Wohlstand eigentlich bedeutet. Armut ist kein absoluter Begriff. Man unterscheidet zwar zwischen relativer Armut – deutlich weniger haben als der Durchschnitt – und absoluter Armut, wenn es nicht mehr zum Leben reicht. Letztere ist in den Industrienationen eher selten anzutreffen, in den sogenannten „Entwicklungsländern“ dagegen häufig. Aber es geht auch darum, was jeweils als Armut empfunden wird.

Vivian Dittmar beschäftigt sich mit Fragen wie: Durst nach mehr, wieviel ist genug? Statusangst und Minderwertigkeitsgefühlen,die sich an den „sozialen“ Status knüpfen. Wichtiger noch sind wohl die Fragen nach Haben oder Sein, oder: was ist eigentlich echter Wohlstand? Zeitwohlstand, Beziehungswohlstand, Kreativitätswohlstand, spiritueller Wohlstand und ökologischer Wohlstand. Allein diese Auflistung von Wohlstandsdimensionen fordert zum Nachdenken auf. Was wir meist unter Wohlstand verstehen sind Geld und Dinge, also der materielle Wohlstand. Alle anderen sind zumindest in der westlichen Welt weitgehend ausgeblendet, sind nicht bewusst. Nehmen wir aber diese Kriterien in den Blick dann erkennen wir unschwer – wie arm die „reiche“ westliche Kultur ist. Dabei wünschen wir uns doch genau diese „Dinge“: mehr Zeit für uns haben und das, was uns wichtig ist, bessere Beziehungen, Raum für Kreativität, spirituelle Werte und eine gute ökologische Basis auf der Erde.

Wie wäre es also, wenn wir mehr auf unsere innere Stimme, auf unsere wahren Bedürfnisse hörten und uns endlich mehr echten Wohlstand erlaubten?

Die Autorin ist Impulsgeberin für kulturellen Wandel, den sie durch Seminare, Bücher und Projekte anstößt. Das vorliegende Buch ist ein wesentlicher Beitrag für ein verändertes Bewusstsein und absolut lesenswert.

Kailash Verlag 2021, 272 Seiten, ISBN 978-3-424-63214-9, 20,–€

Dr. Gabor Maté: Wenn der Körper nein sagt

Wie verborgener Stress krank macht und was Sie dagegen tun können

Das vorliegende Buch von Gabor Maté ist eines der wichtigsten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Sein Thema sind krank machende Auswirkungen des verborgenen Stress, dessen Bedeutung für Entstehung und Heilung unterschiedlicher Krankheiten wesentlich ist.

Häufige Krankheiten, die in Verbindung mit verborgenem Stress entstehen, sind Autoimmunerkrankungen. Der Name spricht für sich. Was lässt den Körper sich selbst als Feind erleben, den es zu bekämpfen gilt?

Dr. Maté ist Arzt und mit diesem Thema durch eigene Praxis vertraut. Er führt in seinem Buch vielfältige Studien von Ärzten, Therapeuten, Universitäten und Forschungszentren an, die eine fundierte Grundlage seiner Analysen bilden. Die Beschreibung dessen, was im Körper geschieht macht es dem medizinischen Laien nicht ganz leicht, bei der Stange zu bleiben. Aber zahlreiche Patientengeschichten erzählen von seelischen Belastungen und nachfolgenden Krankheiten, die gut nachvollziehbar beschrieben sind und die Lektüre fesselnd gestalten. Die Schilderungen der persönlichen Geschichten, auch von bekannten Persönlichkeiten, welche meist in der Kindheit oder Jugend emotionalen Stressbelastungen ausgesetzt waren macht die späteren physischen Erkrankungen unmittelbar nachvollziehbar. Ob es sich um MS, Alzheimer oder andere Krankheiten handelt – es ist ein deutliches Muster erkennbar.

Bei den geschilderten Patienten handelt es sich oft um „nette“, freundliche, sehr hilfsbereite Menschen, die ihren eigenen seelischen Schmerz, ihre Bedürfnisse nicht fühlen, sich selbst stark zurücknehmen und in selbstausbeuterischer Weise für andere da sind. In jungen Jahren entwickeln sich Vermeidungsstrategien, um z. B. Streit oder Gewalt im Elternhaus zu entgehen und den oft unbewussten, verborgenen Erwartungen und Bedürfnissen der Erzieher zu entsprechen. Das Muster etabliert sich, steuert auch noch den erwachsenen Menschen und verhindert so, die eigene Persönlichkeit zu leben oder auch nur tatsächlich wahrzunehmen. – Die Psyche zeigt sich als Gestalter des Körpers, und dem gilt es bei der Behandlung der Krankheiten Rechnung zu tragen. Psyche und Körper existieren nicht unabhängig voneinander.

Die Fallstudien sind umfangreich, gut erklärt und werden bei so manchem Leser die eigene Geschichte und die eigenen Verhaltensmuster beleuchten. Erst im letzten Kapitel geht es um die Prinzipien der Heilung, die kurz und prägnant beschrieben werden. Dieser Teil hätte gern ausführlicher ausfallen dürfen.

Krankheit hat nicht nur eine Geschichte, sie erzählt auch eine Geschichte. Sie ist der Höhepunkt einer lebenslangen Geschichte des Ringens um das Selbst. Aus einer einfachen biologischen Perspektive mag es den Anschein haben, als wäre das Überleben des physischen Organismus als ultimative Ziel der Natur. Die Existenz einer autonomen selbstregulierenden Psyche scheint jedoch das höhere Ziel der Natur zu sein. Geist und Seele können schwere körperliche Verletzungen überleben, aber wir sehen immer wieder, dass der physische Körper unterliegt, wenn die psychische Integrität und Freiheit in Gefahr sind.“ (Seite 280)

Das Zitat bildet eine Quintessenz des Buches. Das zu verstehen und die Konsequenzen zu bedenken erscheint mir gerade in dieser Zeit der Corona-Hysterie wesentlich. Was die Seele stärkt, stärkt auch den Körper. Den Körper vorrangig und separat zu behandeln ist wenig zielführend.

Unimedica – Narayana-Verlag 2020, 368 Seiten, ISBN 978-3-96257-174-0, 24,80€

Ralf Senftleben: Entdecke deine Willenskraft

Ralf Senftleben: Entdecke deine Willenskraft

Wer sich mit Themen wie Selbstentwicklung, Motivationsförderung und Achtsamkeit beschäftigt hat ist sicher auch schon auf die Website www.zeitzuleben.de gestoßen, die Ralf Senftleben mit seinem Team betreibt. Nun ist ein Buch von ihm erschienen „Entdecke deine Willenskraft“. Darin hat Ralf Senftleben viele Tipps zusammengefasst und eine Anleitung zur Verwirklichung von Vorhaben und Projekten geschrieben.

Die Sprache ist, wie von ihm gewohnt, klar, leicht verständlich und mit Humor gewürzt. Er kennt sich aus mit den miesen kleinen Tricks, die jeder von uns sicher schon bei sich erlebt hat um einem Vorhaben, das man doch eigentlich unbedingt umsetzen möchte, immer wieder aus dem Weg geht. In seinem Buch geht er Schritt für Schritt die Stolpersteine durch, mit denen der Weg zum gewünschten Ziel gepflastert sind. Analytisch wird sowohl das eigentliche Wunschziel, das Projekt, – ob es nun darum geht 10 kg abzunehmen, mehr Sport zu treiben oder ein Buch zu schreiben -,unter die Lupe genommen und befragt. Warum wollen wir das? Ist es für uns selbst wichtig, was haben wir davon? Fürchten wir vielleicht unangenehme Folgen oder Begleiterscheinungen, die auch mit dem Ziel verbunden sind?

Und auf welche Art tricksen wir uns aus? Schieben wir es immer wieder auf? Lenken wir uns ab? Welche Ausreden verwenden wir? Auch Umgebung, nicht förderliche Kontakte und natüzrlich unsere Widerstände werden systematisch herausgefiltert. Die Hilfen und Stufen, wie wir unserem Ziel auf zuverlässige Weise näher kommen, sind vielseitig und umfangreich, der jeweiligen Selbstsabotage-Typ angepasst.

Klar, das Buch ist ein ARBEITSbuch, um unsere Willenskraft zu stärken braucht es eben auch ein Krafttraining. Aber es macht Spaß, das Buch zu lesen und sich dabei die Aufgaben herauszusuchen, die zum eigenen Muster passen.

Wer so seine Schwierigkeiten hat bei einem Projekt am Ball zu bleiben und es nun wirklich einmal ernsthaft angehen möchte, dem sei das Buch wärmstens empfohlen.

Ralf Senftleben: „Entdecke deine Willenskraft“, 256 Seiten, Verlag GU, TB, 2019, ISBN 978-3-8338-6961-7, Preis 16,99€

Alberto Villoldo: Mutiges Träumen – Wie Schamanen Realitäten erträumen

Alberto Villoldo: Mutiges Träumen – Wie Schamanen Realitäten erträumen

Alberto Villoldo vermittelt in diesem Buch zwischen zwei Welten – der wissenschaftlich orientierten Psychologie und der der traditionellen Schamanen. Er lebt als Psychologe und medizinischer Anthropologe einerseits und Schamane andererseits selbst in beiden Welten.

„Mutiges Träumen“ stellt die Frage, wie „real“ die Realität tatsächlich ist. Es geht dabei nicht um interessante Hypothesen, sondern um Anleitungen, Hilfestellungen dazu, die Realität zu erschaffen, in der wir leben wollen.

Die Realität, in der wir leben, entspricht oft Mustern, die wir nicht selbst geschaffen haben, die wir aber unreflektiert als die einzig möglichen übernehmen. Menschen, die nach dem Krieg erwachsen wurden sehnten sich vielleicht vorwiegend nach Stabilität ihrer Situation, nach festen Lebensmustern und materiellem Besitz, von dem sie sich ein Stück Sicherheit erhofften. Sie leben ihre Träume. Ihre Kinder die diese Werte übernahmen und als verbindlich betrachteten empfanden ein Leben in der Bilderbuchfamilie mit Häuschen im Grünen und weißem Gartenzaun vielleicht eher als Albtraum. Es war nicht ihr eigener Traum, den sie lebten, sondern eine übernommene Rolle Villoldo spricht hier von psychologischem und genetischem Ballast, den wir mit uns herumschleppen: unser eigenes leuchtendes Energiefeld (LEF), der uns umgebende Lichtkörper, den der Schamane wahrnehmen kann. Das LEF strukturiert den Körper wie das Energiefeld eines Magneten die Eisenspäne auf einer Glasplatte. Villoldo bezeichnet die DNS als die Hardware des Körpers, das LEF als die Software, die die Systemanweisungen vorgibt. „Wenn wir das LEF reinigen sind wir nicht mehr dazu verdammt, die gleichen Gebrechen zu bekommen wie unsere Eltern oder denselben karmischen Ballast von einem Leben ins nächste mitzuschleppen.“

Die Geschichten, in die wir verstrickt sind, lassen sich auf verschiedene Weisen erzählen. Lebensmuster, in denen wir stets das Opfer geben, lassen sich auch zu Heldengeschichten umschreiben. Das Drehbuch in unserem Kopf ist nicht unumstößlich, es lässt sich auch umschreiben.

Um die täglichen Dramen neu bewerten zu können müssen wir wissen, auf welcher Bewusstseinsebene wir gerade agieren. Alberto Villoldo erläutert die vier Bewusstseinszustände

1. das normale Wachbewusstsein, 2. den Traum, 3. den traumlosen Schlaf und 4. den Zustand der luziden Klarheit beim Aufwachen und einschlafen. Der schamanischen Tradition gemäß benennt er diese Zustände vier Tierarchetypen: 1. Schlange, 2. Kolibri, 3. Adler und 4. Jaguar. Probleme auf der Ebene des alltäglichen Bewusstseins lassen sich nicht auf der gleichen Ebene lösen, das erkannte schon Einstein. Die Bewusstseinsebene zu wechseln, um das Problem sozusagen „von oben“, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ist Voraussetzung dafür, neue Realitäten zu schaffen, ins Leben zu träumen.

Der Unterschied zwischen Ziele zu setzen und dem Träumen besteht darin: „Ziele haben ein klar definiertes Ende, das Träumen hingegen ist eine Lebensweise.“ (S. 144)

Villoldo bietet dazu in seinem Buch reiches Übungsmaterial: zu erkennen, auf welcher Bewusstseinsebene der Schuh drückt und zu handeln, indem man altes Rollenverhalten erkennt und lernt, die Rolle aufzugeben. Sich selbst neu zu erfinden und den Seelenmüll hinter sich zu lassen – dazu gibt der Autor auf erfrischende und leicht verständliche Weise Anregungen. Zahlreiche Beispiele veranschaulichen das Konzept, machen es nachvollziehbar und lassen den Leser schmunzeln und sich selbst erkennen. Ein durch und durch empfehlenswertes Buch!

Alberto Villoldo: „Mutiges Träumen“, 288 Seiten Verlag Goldmann Arkana, TB, Deutsche Erstausgabe 2009, ISBN 978-3-442-21857-8, 7,95€

 

Rhonda Byrne: The Power

Rhonda Byrne: The Power

Rhonda Bryrne hat nach ihrem großen Erfolgsbuch und -film The Secret nachgelegt. Während The Secret sich mit dem Gesetz der Anziehung beschäftigt geht es hier noch stärker um die Umsetzung dieser Einsichten.

Die Erkenntnis ist nicht neu, es gab Vorreiter wie José Silva, der in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Selbstheilungsprogramm vorstellte, das mit der Schulung der Aufmerksamkeit arbeitet. Nicht wenige kamen nach ihm, setzten ihren speziellen Akzent dieser Forschung. Rhonda Byrne steht in dieser Tradition. Also nur ein weiteres Buch zum gleichen Thema? Ganz sicher nicht. Jede Erkenntnis, jede Einsicht in die Kraft der Anziehung ist einmalig schlägt einen individuellen Pfad ein parallel zu anderen Wegen, mit unterschiedlichen Abzweigungen, Ruhe- und Aussichtspunkten, – unterwegs zu einem gemeinsamen Ziel.

Das Gesetz der Anziehung besagt: was aussendest wirst du auch zurückbekommen. Das hört sich zunächst vielleicht schlicht und zu einfach an. Aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Die Autorin gibt in ihrem Buch einen Wegweiser an die Hand, die Hindernisse aufzuspüren, die uns den Weg zur Erfüllung unserer wahren Wünsche und Ziele versperren. „Sie sind nicht dazu geboren, um ein Leben zu führen, das nur ab und zu ein paar Glücksmomente für Sie bereithält… Sie sind dazu bestimmt, das Leben in seiner Fülle auszuschöpfen und alles zu haben, was Sie sich wünschen.“ Das klingt utopisch und unrealistisch. Aber – was heißt schon „real“? Die Realität, die Sachhaltigkeit, ist die Umgebung, die wir geschaffen haben. Wir glauben an den Kampf ums Dasein? Wir haben ihn! Wir glauben, dass man nur durch harte Arbeit zu etwas kommen kann, wobei wir in Konkurrenz zu anderen, genauso hart arbeitenden Menschen stehen? Wir leben in dieser Realität. Unser Leben, da wir als einzelner Mensch in der Gesellschaft ähnlich denkender Menschen leben, entspricht dem Denkmuster, das dem zugrunde liegt. Unser persönliches Denkmuster ist nicht nur individuell geprägt, sondern durch vielfältige Erfahrungen: Gesellschaftsmuster, Erziehung, persönliche Erfahrung usw.

Rhonda Byrnes geht es darum, diese Prägungen bewusst zu machen und sie aufzulösen, sie zu ersetzen durch die Muster, Glaubenssätze, Perspektiven, die wir wirklich wollen. Wer nun meint, damit werde dem Egoismus Tür und Tor geöffnet für den hält die Autorin eine Überraschung bereit: wer Positives in sein Leben einladen möchte, der muss Liebe in sein Denken und Fühlen bringen. Man kann nicht gleichzeitig Positives für sich selbst und dem Nachbarn etwas Schlechtes wünschen. – Das wussten schon die alten Mystiker. Und die moderne Quantenphysik, die den Glauben an abgeschlossenen Teilchen durch die Erkenntnis von Energie, von Schwingungsebenen ablöst, bewegt sich auf ähnlichen Pfaden.

The Power ist ein Übungsbuch, das auf leichte, motivierende Weise aufruft, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen, der eigenen Kraft zu vertrauen und sie nicht länger zu benutzen das zu verfestigen, was wir nicht wollen, sondern alte Muster los zu lassen. Es ist ein Buch, das man gern der besten Freundin schenkt.

Die Aufmachung ist ebenso ansprechend wie der Inhalt. Sinnsprüche und eine Zusammenfassung des Inhalts am Ende jedes Kapitels erleichtern den Umgang. Die farbige Gestaltung unterstreicht den Muntermacher-Effekt.

Rhonda Byrnes: „The Power“, 287 Seiten, Verlag Knaur MensSana, geb. mit Schutzumschlag, Deutsche Erstausgabe 2010, ISBN 978-3-426-65687-7

 

Julia Cameron: Es ist nie zu spät, neu anzufangen – Der Weg des Künstlers ab 60

Julia Cameron: Es ist nie zu spät, neu anzufangen – Der Weg des Künstlers ab 60

Julia Cameron hat ein neues Buch geschrieben. Ihr Kreativtraining „Der Weg des Künstlers“ für Künstler und jeden, der seine Kreativität entwickeln möchte wurde von ihr vor 25 Jahren entwickelt. Seither schrieb sie zahlreiche Varianten für unterschiedliche Lebenslagen: für das kreative Selbst, für Kreativität im Beruf, für Schriftsteller, und, und.

Das vorliegende neue Buch wendet sich nun an Menschen im Ruhestand. In dieser Zeit, wo Karriere und berufliche Herausforderungen meist hinter uns liegen noch einmal neu beginnen? Das ist eine Herausforderung!

Das Buch führt uns wieder durch ein 12-Wochen-Program mit vielen Übungen, Fragelisten und Wunschlisten, Reflexionen über die Vergangenheit und Entwicklung von Perspektiven für die Zukunft.

Zunächst geht es daran, das staunen wieder zu lernen, ein Gefühl von Freiheit und Verbundenheit wieder zu gewinnen. Aufrichtigkeit, Demut und Freude sind Themen, die das Buch nahe bringt, unser Status quo wird abgefragt. Welchen Sinn wollen wir dem letzten Teil der Reise geben? Julias Buch bietet Unterstützung, ist ein Mutmacher und Begleiter auf dem Weg zu neuen Aufgaben, neuen Herausforderungen, neuen Abenteuern.

Neu in diesem Programm ist die Einbeziehung der Biographie. Der Leser wird angeregt, das Lebensalter auf Zeitblöcke entsprechend der 12 Wochen zu verteilen. Diese Zeitblöcke – also bei einem aktuellen Alter von 60 Jahren wären es 5 Jahre, die pro Woche angeschaut werden sollen. Die Zeitblöcke werden anhand von Fragen beleuchtet, die den jeweiligen Jahren angemessen sind: welche Lehrer hatten Einfluss auf uns? Mit welchen Personen hatten wir zu tun? Waren sie wohlwollend oder nicht? Aber auch an welchen Orten wir gewohnt haben oder welche Lieblingsspeisen wir hatten wir abgefragt. Dadurch wird die Vergangenheit lebendig, alte Wünsche, Pläne, auch alte Ängste und Hindernisse tauchen auf. Betrachten wir aus heutiger Perspektive und mit heutiger Weisheit unser Leben, können plötzlich Zusammenhänge aufscheinen, die uns vorher nicht bewusst waren. Vergrabene Wünsche können sich zurückmelden und in unserem Leben eine zweite Chance bekommen.

Wie alle Bücher von Julia Cameron ist auch dieses nicht mit dem erhobenen Zeigefinger geschrieben sondern eher wie der Rat einer guten Freundin. Man spürt die Lebenserfahrung der Autorin, ihre Betrachtungen und Anregungen sind authentisch und erzählen von einer langen Erfahrung in der Kunst der kreativen Lebensgestaltung. Die Verbindung von Biographiearbeit und Kreativitätstraining ist eine effektive Steigerung des Programms.

Neben dem Wochenprogramm, in das jeweils ein ansprechender Essay einführt, igbt es den wöchentlichen Check, in dem die Erahrungen der Woche abgefragt werden. Künstlertreff und Spaziergänge gehören ebenfalls zum Programm und ergänzen die Aufgaben.

Mich selbst begleiten Julia Camerons Bücher seit vielen Jahren. Auf das Schreiben der Morgenseiten wollte ich nicht mehr verzichten. Als Biographiearbeiterin und Kreativcoach empfinde ich diese Verbindung beider Arbeitsweisen als genialen Griff.

Julia Cameron: Es ist nie zu spät, neu anzufangen. 380 Seiten,Verlag MensSana, 2016, TB, ISBN 978-3-426-65805-5, 14,99€

 

Dr. Markus Strauß „ Die Waldapotheke – Bäume, Sträucher und Wildkräuter, die nähren und heilen

Dr. Markus Strauß „ Die Waldapotheke – Bäume, Sträucher und Wildkräuter, die nähren und heilen

„Die Waldapotheke“ von Markus Strauß ist ein Buch, das man gern zur Hand nimmt. In handlichem DIN A5-Format lässt es sich auch gut die eine Wanderung mitnehmen. Markust Strauß breitet die Fülle der essbaren und heilsamen Pflanzen des Waldes vor uns aus. Die Einteilung in Lebensmittel, Genussmittel und Heilmittel bietet Orientierung, ja nachdem, welcher Bereich uns gerade interessiert. Wellness und das Räuchern runden die Palette ab.

Der Anreiz, im Buch zu stöbern liegt sicher nicht wenig an den sehr schönen und gelungenen Fotos, ob Stimmungsbild oder Detailaufnahme.

Neben der Beschreibung, der Charakterisierung der Bäume, Sträucher und Pflanzen gibt es Rezepte für schmackhafte Gericht und Getränke, Heilanwendungen und vieles mehr. Die detaillierte Beschreibung der Wirkungsweisen und Verarbeitung sowie Anwendung der Naturgaben erleichtert es auch dem Laien, sich in die Welt der Wildkräuter einzuarbeiten. Dabei wird Entdeckerfreude geweckt und die Lust am Experimentieren. Allein schon beim Lesen entfaltet die Beschäftigung eine wohltuende Wirkung. Ein wirklich schönes Buch, das sich sehr gut als Geschenk an Naturfreunde, die an den Heilkräften des Waldes interessiert sind.

Dr. Markus Strauß: Die Waldapotheke – Bäume, Sträucher und Wildkräuter, die nähren und heilen“, 203 Seiten, Verlag KNAUR MENSSANA, ISBN 978-3-426-65804-8, 19,99€


Constanze Köpp: aufgeräumt denken

Constanze Köpp: aufgeräumt denken

Nur wer den Kopf frei hat kann Neues entdecken

Constane Köpps neues Buch „aufgeräumt denken“ ist mit leichter Feder geschrieben. Der Stil ist frisch, unkompliziert, kein „Lehrbuch“.

Auf den gut 200 Seiten unternimmt sie einen Rundumschlag und fegt wie ein Wirbelwind durch den Kopf des Lesers, der sich aufmacht ihr zu folgen. Viele große und kleine Themen werden angeschnitten: Neuanfänge Selbstwert, aber auch Kleidung und Wohnung. Sie beleuchtet das Umfeld, besser: die Umfelder: sozial, virtuell, global.

Vom richtigen Zeitpunkt ist die Rede, mir der Vergangenheit aufräumen, Entschleunigung, Stress, Arbeit und Partnerschaft, Glaube und Spiritualität werden von ihr abgeklopft auf ihren Stellenwert, ihre Aktualität in unserem Leben.

Darüber kann der Leser gelegentlich ins Schleudern kommen. Kaum ist ein Thema angeschnitten und man möchte sich darin vertiefen – in die Tiefe gehen – geht es schon weiter zum nächsten. Das mag manchmal befremdlich, vielleicht auch an der Oberfläche bleiben. Das gilt besonders da, wo – wirklich brauchbare – Tipps gegeben werden und auf Disziplinen wie z. B. Feng Shui hingewiesen wird, dies aber wie in diesem Beispiel auf die Bedeutung von Farben reduziert wird. Oder dem Leser wird etwa geraten, lieber hochwertige Kleidungsstücke zu kaufen statt vieles, was nur eine geringe Halbwertzeit besitzt. Sicher ein guter Rat, aber für Menschen mit kleinem Budget nicht unbedingt anwendbar und insofern ärgerlich.

Dennoch, durch ihre praktische, von einprägsamen Beispielen angereicherten Lektionen kann man derartige Schwächen übersehen und sich auf die positiven Aspekte des Buches konzentrieren. Es gleicht eher dem Gespräch mit einer guten Freundin, die Ratschläge erteilt und manche Tipps eben nur angerissen werden.

Die Kürze der Texte bei der Dichte der Themen lässt den roten Faden im Blick behalten: Aufgeräumt denken! Und das betrifft nun einmal alle Lebensbereiche. Wer einzelne Themen gründlicher angehen möchte sollte sich besser in in der Spezialliteratur umsehen.

Constanze Köpp, aufgeräumt denken, Knaur TB 2017, Droemer-Knaur GmbH & Co KG, München, 9,99 € (D)

 

Meera Patel: Entdecke dein Leben – Eine Gebrauchsanweisung

Meera Patel: Entdecke dein Leben – Eine Gebrauchsanweisung

Meera Lee Patel hat ein Buch verfasst, das gar kein Buch im eigentlichen Sinn ist: es hat keine Handlung, keinen Anfang und keinen Schluss. Die Untertitel „eine Gebrauchsanweisung“ kommt der Sache schon näher. Ist man ein Büchermensch so ist man vielleicht zunächst enttäuscht: och so wenig Text! Aber dann liest man doch rein – und taucht so schnell nicht wieder auf.

Das Buch ist bunt, die linken Seiten zeigen mal Zeichnungen wie von Kinderhand, mal mit Buntstift geschriebene Zitate weiser Menschen. Es enthält phantasievolle Farbgebilde, entzückende Zeichnungen, Schöpfungen von leichter Hand.

Und nun die rechten Seiten: Da gibt es Anweisungen wie „Denk an die größte Veränderung, die Du erlebt hast, und berichte hier davon.“ Oder da gibt es zwei Listen, jeweils mit zwei Spalten: „Meine größte Herausforderung im letzten Jahr und wie ich sie gemeistert habe. Meine größte derzeitige Herausforderung und wie ich sie meistern kann.“ Oder gar: „Welches sind deine drei häufigsten Gedanken? Welche wären dir lieber?“ Das kommt so simpel daher. Also nicht: welche Realität wäre die lieber, sondern welche Gedanken. Solche Sätze rütteln wach. Es sind meine Gedanken, wenn ich andere haben möchte, warum denke ich sie nicht?

Der Titel des Buches ist „Entdecke dein Leben“. Damit ist aber keine Vergangenheitsbewältigung angesprochen, sondern das Jetzt. „Werde authentisch“ könnte ein Untertitel lauten. Eine Gebrauchsanweisung – eine Aufforderung zu verstehen, zu handeln, das Gewünschte zu schaffen. Das Buch schreibt sich selbst, durch jeden Leser auf seine weise, wenn er sich darauf einlässt.

Es ist ein Buch, das man sich selbst und guten Freunden schenkt. Die Autorin ist Künstlerin und Schriftstellerin und lebt in New York. Sie entwickelt auch Schreibwaren und Textilien. Wer Lust hat mehr zu erfahren www.meeralee.com

Meera Patel: Entdecke dein Leben – Eine Gebrauchsanweisung, Verlag Knaur-Balance, München, 2013, Preis 14.99 €

Martine Batchlor: Loslassen, was uns festhält

Martine Batchlor: Loslassen, was uns festhält

Mit Achtsamkeit aus alten Mustern ausbrechen

Martine Batchlor studierte 10 Jahre lang Zen-Buddhismus in einem koreanischen Kloster und gibt Retreats

Martine Batchlors Buch zum Thema Achtsamkeit lebt von ihren eigenen Erfahrungen auf diesem Gebiet. Die langjährigen Studien sind in dieses Ratgeber eingeflossen.

Alte Muster prägen unser Handeln, sie bestimmen unsere Weise mit den Dingen umzugehen, unsere Reaktionen, unsere Weltsicht. Zu manchen können wir gut ja sagen, andere stehen uns im Wege, behindern unser Leben. Kein neues Thema, jeder kennt es aus eigener Erfahrung. Und dies ist nicht das erste Buch, das zu diesem Thema geschrieben wurde. Was zeichnet Martines Buch aus?

Da ist zum einen die Erfahrung, aus der sie spricht. Der Leser spürt, das sind keine neuen aufregenden Erfahrungen. Sie hatten Zeit, sich zu setzen, sind überprüft, bewertet, gesichert.

Wie spürt man Muster auf und wie löst man sie? Welche Meditationen können helfen und wie integriert man sie in den Alltag? Wie ersetzt man greifen und festhalten durch gelassenes Betrachten und Loslassen? Beim Aufspüren alter Muster hilft es, geistige Gewohnheiten aufzuspüren und zu ersetzen. Dabei gilt es, die Mitte zu halten, sich weder in Emotionen zu verlieren noch ihnen auszuweichen.

Körpersignale können Wegweiser auf dem Pfad zu größerer Achtsamkeit und Bewusstheit sein. Für all diese Lernfelder hat die Autorin einfache, leicht verständliche Übungen und Meditationen bereitgestellt. Beispiele aus Alltagssituationen veranschaulichen und erden den Weg.

Ihr eigener Hintergrund des Buddhismus klingt an. Dabei sind die Verweise auf die buddhistische Lehre und Tradition nie in den Vordergrund gerückt, sie findet vielmehr ihre Anwendung in der praktischen Hilfe: Achtsamkeit für sich selbst und seine Mitwelt zu entwickeln.

Die Entwicklung des Mitgefühls ist ein zentraler Punkt der buddhistischen Ethik. Mitgefühl mit sich und der Mitwelt schafft Achtsamkeit – Achtsamkeit hilft, Verständnis zu entwickeln für eigenes und fremdes Sein und erleichtert, die alten Muster aufzulösen. – Ein lesenswertes Buch!

Martine Batchlor: Loslassen, was dich festhält. Verlag KNAUR MensSana, München, 240 Seiten, 9,99€